
Ganz ehrlich: März und April waren blöd. Richtig blöd. Ich war immer krank, immer traurig und deshalb auch immer sehr unsportlich, was den Teufelskreis nur antreibt. Erst im Mai ging es dann wieder bergauf (Geheimtipp: Uni schmeißen! Das löst alle Probleme!), und Juni schließlich war wieder ein guter Monat. Sehr, sehr gut sogar - deshalb hab ich noch einmal in mein iPhone geschaut und die besten Momente rausgesucht.

Gleich nach dem Weitwandern schaffen wir es, alle Wilden Gämse in Linz zu versammeln. Ein glorreiches Mädelswochenende lang schnattern wir dem Mann die Ohren ab, gehen in sämtliche Second-Hand- und Trödelläden der Stadt, klappern auch die Organic und Bio Dinger ab und trinken Kaffee. Stolz zeige ich jedes einzelne Blatt meiner tausend Balkonpflanzen her und erkläre auch sonst jeden Zentimeter der neuen Wohnung. Und: Ins Lentos Kunstmuseum zur Psycho Drawing Ausstellung schaffen wir es auch. Mischief Managed.


A propos Balkonblumen, gut, dass das jetzt einfach so und ohne jeden Hintergedanken erwähnt wurde - die sind nämlich mehr als bereit dafür, ihren Weg in meinen Salat zu machen. Ab jetzt essen wir alles also nur mehr mit essbaren Blumen geschmückt. Außerdem fahre ich endlich wieder mit dem Zug durch die Gegend, um mehr Geld zu verfahren, als mich die Österreichcard gekostet hat. Wie alle wissen, ist im Zug das Selfie-Licht am besten. Fakt!


Hab ich schon einmal etwas von meinem super Balkon erzählt? Ich denke nicht! Höchste Zeit.
Gefühlt den halben Monat lang liege ich auf der großen Outdoor Couch und bemühe mich, keinen Sonnenbrand zu bekommen.


Weil ich schon sehr geübt im Nicht-In-Der-Sonne-Verbrennen bin, traue ich mich und multitaske. Mal arbeite ich am Computer, mal lese ich, mal schlafe ich - und ziemlich oft doodle ich auch einfach vor mich hin, als hätte ich sonst nichts zu tun. Halt! Ich habe doch gerade ein Studium abgebrochen! Ich habe wirklich nichts zu tun.
Der Mann ist währenddessen in der Arbeit und tut mir sehr leid. Ich schicke ihm also ein Foto von meinen Zeichnungen, zur Aufmunterung. Verarbeitest du gerade etwas Traumatisches?, schreibt er zurück. Ich präsentiere: Männer, die mit Periodenblut konfrontiert sind.


Irgendwann geht es mit den Nachmittagen auf Balkonien dann zu Ende und ich muss wieder hinaus in die richtige Welt. Zum Glück präsentiert sie sich recht nett, mit einer Abenteuer-Pressereise durch Oberösterreich. Wir erkunden zuerst Linz, dann die Donauregion und schließlich das Mühlviertel.
Die meisten Erlebnisse sind jetzt schon am Blog nachzulesen, ein paar Linz-Highlights kommen noch. Zum Beispiel das Essen im Paul's, oder mein längst überfälliger Besuch im Mural Harbor. Ich bin von allem ganz begeistert und freue mich einmal mehr, dass ich jetzt hier wohne. (File under: Sätze, die ich vor einem Jahr niemals nie auch nur in den Mund genommen hätte.)





Bei der Reise fahre ich übrigens auch zum ersten Mal mit einem Hoverboard. Jetzt Hände hoch, hätte noch jemand gedacht, dass ich irgendetwas finde, das ich mehr liebe als den Segway? Ich auch nicht! Dann stell' ich mich einmal auf so ein dahergelaufenes Hoverboard und bam. Bin schon wieder Feuer und Flamme.


Ich bin dann trotzdem ohne Hoverboard weiter durchs Leben gegangen. Sogar gewandert, und zwar zur Donauschlinge.
Zugegeben, es war nicht so komfortabel wie die neu entdeckte Hover-Alternative. Aber trotzdem schön! Das zählt auch.


Wieder daheim versuche ich, die maximale Anzahl an süßen Katzen-Selfies zu schießen. Manchmal sogar im Dirndl.


So ein Dirndl macht sich nicht nur mit Kätzchen, sondern auch mit Boyfriend gut. Das sieht man zwar hier nicht, weil der Mann Internet-Scheu ist, aber glaubt mir einfach.


Ich persönlich hätte ja den Rest vom Juni noch weiterhin Erdbeeren-Pflückend im Dirndl mit Katzenbabys verbringen können, aber da bin ich auch schon die Einzige in meiner Beziehung.
Also packen wir Ende Juni die Radtaschen und machen uns auf den Weg, von Ljubljana bis nach Zadar in Kroatien zu radeln. Zwei Wochen sind wir unterwegs, zwei Wochen schmerzt mein ganzer Körper.

Am Ende schaffen wir es wirklich bis nach Zadar. Ich habe mindestens 20 Kilo an Muskelmasse zugenommen, entgegen der frechen Behauptung des Vann Dann Manns, dass Radfahren mehr Ausdauer als Kraft bringt.
Auch mein Hintern ist so knackig wie noch nie, dafür schmerzen die Hände und gefühlt sonst alles. Am ersten Juli steigen wir in den Bus heimwärts und ich bin mir sicher: Im Juli fahre ich keinen einzigen Meter mehr mit dem Rad.